Sorgen kann man teilen. 0800/111 0 111 · 0800/111 0 222 · 116 123 Ihr Anruf ist kostenfrei.

Küchenparties sind bekannt für ungezwungenen Realtalk, unmittelbare Nähe zum Kühlschrank und Rauchen bei offenem Fenster. Perfekte Voraussetzungen, um mit den Gästen über alles zu reden, was den Podcastern Amanda von Wegen und Fabian Beltz wichtig ist! Am 13. März waren sie mit Pfarrer Jochen Kreyscher aus unserem Leitungsteam im "Küchengespräch". Außer Wissenswertem aus dem Alltag der TelefonSeelsorge gibt es eine Spotify-Playlist mit 5 von Jochens Lieblingssongs und ein Bullshit-Bingo.

 

Es gibt ein wunderbares neues Video zu unserer App „KrisenKompass“. Darin zeigen wir, für wen der KrisenKompass gedacht ist: für Menschen, die selbst in einer suizidalen Krise stecken oder mit Depressionen kämpfen, aber auch für Menschen, die in ihrem familiären Umfeld, bei Freundinnen oder Freunden besorgniserregende Veränderungen beobachten und sich fragen, wie sie helfen könnten. Die dritte Gruppe, die von unserer App profitieren könnte, umfasst Menschen, die einen Angehörigen, eine Angehörige durch Suizid verloren haben – sie wollen wir unterstützen, wenn Schuldgefühle sie plagen und die eigene Trauer in Depression umzuschlagen droht. Für alle Gruppen gibt es im KrisenKompass zusätzlich den Bereich Soforthilfe – Kontakte und Unterstützung.

Hier ist der Link zu allen Erklärung-Videos rund um das Thema "Krisen-App". Schaut doch mal rein, es lohnt sich  

Nicht nur tausende hessischer Schüler genießen die Sommerferien: diese ganz besonderen Wochen im Jahr werden von uns allen herbeigesehnt.

Allerdings ist es diesmal so ganz anders als sonst:

Schokolade ist als „Gute-Laune-Macher“ wunderbar geeignet – nicht nur, aber gerade auch während Corona. Wenn man sie nicht gerade tafelweise vertilgt, bleibt die Haut rein (es ist ohnehin der Zucker, der die Pickelchen verursacht, nicht der Kakao) und auch die Hüftröllchen halten sich in Grenzen.

Zuhause auf der Couch ist es während Corona zweifellos gemütlich. So ein bisschen Bewegung ist dennoch nicht verkehrt, denn so werden wir nicht nur die schlechte Laune los, die sich infolge des Kontaktverbots gerne mal anschleicht. Auch das Immunsystem wird dadurch gestärkt und das können wir zurzeit ja bestens brauchen.

Achtung Mensch!

 

Seid achtsam, wenn ihr euch begegnet. Das gilt natürlich zur Zeit besonders, um das Ansteckungsrisiko zu vermeiden. Aber eigentlich gilt es immer. Zu jeder Zeit. Begegnet euch mit Achtung und Respekt. Denn in jedem Menschen, in jedem Geschöpf wohnt ein göttlicher Glanz. Auch in dir! Das gerät manchmal aus dem Blick. Wir machen uns gerne mit dir auf die Suche. Die Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden erreichst Du rund um die Uhr gebührenfrei unter 0800/1110111 und 0800/1110222.

Wir bleiben in Kontakt

 

Das ist wichtig für uns alle. Keiner lebt für sich allein. Wir sind angewiesen auf einander. Das merken wir in diesen Krisenzeiten ganz besonders. Plötzlich verbringen wir viel Zeit mit den Menschen, mit denen wir zusammen leben. Wir arbeiten – wo es möglich ist – im home office. Da ist Zeit für Kreativität und Gespräch. Aber auch Konflikte können jetzt hochkochen. Nehmt euch Zeit, miteinander zu reden – wie es euch geht, was euch freut, was euch stresst. Ihr wisst ja: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Wir ergänzen: geteiltes Leben ist doppeltes Leben!
Wenn ihr jemanden zum Reden braucht, weil euch die Decke auf den Kopf fällt oder weil es gerade Spannungen gibt - ruft uns an, wir sind 24h für euch da. Die Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden erreichst Du rund um die Uhr gebührenfrei unter 0800/1110111 und 0800/1110222.

Raus mit Euch!

Sonnenschein macht glücklich. Sogar schon eine kleine Portion davon! Raus auf den Balkon, rein in den Garten oder Park sind daher wirkungsvolle Erste Hilfe-Tipps bei Niedergeschlagenheit und innerer Unruhe. Denn die hellen Sonnenstrahlen in Verbindung mit frischer Frühlingsluft sind echte Launebooster! Sie kurbeln die Vitamin D-Produktion an, dadurch bildet sich das Glückshormon Serotonin und bringt die Sache häufig wieder ins Lot. Bewegung steigert unser Wohlempfinden zusätzlich. Es muss kein straffes Sportprogramm sein: Joggen und Radfahren sind optimal, aber auch ein flotter Spaziergang reicht meistens schon als effektive Sofortmaßnahme gegen Trübsal. Vor allem, wenn man dabei die blühenden Beete vor Augen und die zwitschernden Vögel im Ohr hat. Das bedeutet aber nicht, dass Ihr Euch hierzu mit Freunden verabreden sollt! Bitte respektiert die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie und seid nur allein draußen oder mit den Menschen unterwegs, mit denen Ihr ohnehin zusammenlebt. Und wenn der Aufenthalt an der frischen Luft doch nicht reicht, um Kopf und Herz frei zu kriegen, haben wir ein offenes Ohr für Dich: Die Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden erreichst Du rund um die Uhr gebührenfrei unter 0800/1110111 und 0800/1110222. 

Sei gut zu deinem inneren Angsthasen!

 

Angst ist ein wiederkehrendes Thema in Zeiten der Coronakrise. Jeder Mensch hat Angst. Und wer keine hat, ist zu bedauern. Denn die Angst bewirkt, dass wir uns schützen vor Gefahren. Ohne Angst laufen wir blind in die Gefahr. Angst hilft uns Schutzmaßnahmen einzuhalten, die uns vielleicht auf die Nerven gehen, die ständige Händewascherei oder die Absage von Verabredungen, auf die wir uns gefreut haben. Aber was ist, wenn der Angsthase mit uns durchgeht und kopflos durch die Gegend flitzt? Dann müssen wir ihn wieder einfangen und in das Hasennest zurückholen. Panik bewirkt, dass das Denken ausgeschaltet wird und wir blitzschnell reagieren. Wenn wir uns vor einem Raubtier retten müssten, wäre das ja auch angemessen. Aber in der Regel sind Schnellschüsse nicht hilfreich. In der Coronakrise schon mal gar nicht. Also, wenn euch der Hase durchgeht, streichelt ihm ein paar Mal sachte das Fell und setzt ihn wieder in sein Nest. Von dort darf er euch motivieren, mit den zahlreichen Einschränkungen zu leben, mit einer möglichen Erkrankung oder sonstigen Krisen umzugehen.
Und wenn das alles nicht mehr hilft, dürft ihr uns auch gerne anrufen. Wir sind 24h für euch da

Digitaler Notfallkoffer: TelefonSeelsorge launcht App

 

Alles neu macht…. Nein, nicht der Mai! Die TelefonSeelsorge Deutschland ist sogar noch schneller: Mit dem „KrisenKompass“ hat sie eine App gestartet, die nicht nur eine digitale Hilfe für Menschen in suizidalen Krisen darstellt. Sondern zusätzlich auch Angehörige, Freunde und Kollegen anspricht sowie Menschen, die eine Peron durch Suizid verloren haben. „Wir hoffen, dass dieses niederschwellige Angebot das Rüstzeug an die Hand gibt, einen Krisenfall besser zu meistern“, erklärt Dorothee Herfurth-Rogge (Vorsitzende der Evangelischen Konferenz für TelefonSeelsorge und Offene Tür e.V.) die Intention. In angespannten seelischen Situationen ist es schwierig, Orientierung zu gewinnen. Daher wurde bei der App auf eine unkomplizierte Userführung sowie bewusst leicht lesbare Texte geachtet. Überdies wartet der „KrisenKompass“ mit Funktionen wie der Aufzeichnung von Stimmungen  als Tagebuchfunktion oder dem Einrichten eines Safety-Plans auf, wie man sie aus der Psychotherapie kennt. „Er kann in stabilen Momenten angelegt werden und ist sehr hilfreich, wenn man weiß, in der Krisensituation kann ich darauf zurückgreifen“, beschreibt Projektleiter Dr. Stefan Schumacher. Als Erste-Hilfe-Koffer für den Notfall lassen sich in der App auch persönliche Archive anlegen, um aufbauende Gedanken oder bedeutsame Fotos oder Lieder zu speichern. Erläuterungen von Entspannungstechniken sowie Kontakte für den Notfall wie die TelefonSeelsorge und andere professionelle Anlaufstellen geben darüber hinaus konkrete Hilfestellungen in einer Krise. Die App ist am Puls der Zeit: Im Jahr 2019 wurde das Thema Suizidalität in rund 103.000 der Gespräche per Telefon, Chat oder E-Mail der TelefonSeelsorge thematisiert. Davon waren mehr als 23 Prozent der Anrufer jünger als 29 Jahre, viele noch im Jugend- und einige sogar im Kindesalter.
Die TelefonSeelsorge ist täglich rund um die Uhr erreichbar und ideologisch, konfessionell und politisch unvoreingenommen. Dank Unterstützung der Deutschen Telekom sind die Telefonnummern 0800/1110111 und 0800/1110222 gebührenfrei.
Downloadlinks für den „Krisenkompass“:
https://ios.krisen-kompass.app
https://android.krisen-kompass.app

 Foto: Georg Tutsch

Klingelingeling! In diesen Filmen spielt das Telefon eine Hauptrolle

Das Smartphone ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Dabei ist die Erfindung des Telefons noch gar nicht so lange her: erst seit 159 Jahren ist es der Menschheit möglich, sich selbst in weitester Entfernung miteinander zu unterhalten. Bis in die 80er Jahre ging das nur mit Kabel, heute hat fast jeder erwachsene Deutsche (und natürlich zahlreiche Jugendliche) ein Mobiltelefon: 57 Millionen Nutzer waren es im Jahr 2018 bundesweit mit steigender Tendenz. Ein guter Moment also, sich auch über die kulturelle Rolle des Telefons Gedanken zu machen – nicht umsonst spielt es in vielen Blockbustern eine Schlüsselrolle. Wir haben dies drei spannendsten Filme mit dem Telefon als heimlichen Star herausgesucht:

• „Bei Anruf Mord“ von 1954 ist ein Klassiker von Regiemeister Alfred Hitchcock: Tennisprofi Tony glaubt, dass seine reiche Frau Margot eine Affäre hat. Er heuert einen Mörder an, um an ihr Vermögen zu kommen, und verschafft sich ein geniales Alibi. Doch der Plan läuft gehörig schief…
• „Nicht auflegen!“ ist ein Thriller aus dem Jahr 2003, der komplett in einer New Yorker Telefonzelle spielt. Colin Farrell spielt den skrupellosen Yuppie Stuart, der seine Mitmenschen belügt und betrügt – und von einem unbekannten Killer, der sich ausschließlich telefonisch bei ihm meldet, in ein Katz- und- Maus-Spiel verwickelt wird…
• Dramatisch entwickelt sich die Romanze „I phone you“ aus dem Jahr 2011: die junge Chinesin Ling hält über ein Smartphone die Beziehung zu Yu aufrecht, der viel auf Reisen ist. Als sie zu einem Treffen nach Berlin fliegt, verguckt sie sich jedoch in dessen Bodyguard Marco…

Natürlich spielt auch in der Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden das Telefon eine bedeutende Rolle. Du erreichst uns gebührenfrei unter 0800/1110111 und 0800/1110222, die Gespräche sind kostenlos. 
Wer sich für eine ehrenamtliche Mitarbeit interessiert, meldet sich unter mitarbeit@telefonseelsorge-mz-wi.de oder Telefon: 06131-220511. Die nächste Ausbildungsgruppe startet im Mai 2020; die Auswahlgespräche haben begonnen.

 Yeah, Yeah, Yeah: Die besten Telefonsong
Wir chatten, wir texten – und was ist mit dem guten alten Telefongespräch? Kein Emoji kann den Klang einer Stimme am anderen Ende der Leitung ersetzen und so ist es kein Zufall, dass die Telefonseelsorge zwar auch einen Chat anbietet, aber das offene Ohr der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hauptsächlich am Telefon gefragt ist (Telefon 0800 - 111 0 111). Welchen Stellenwert Telefonate haben können, wenn es nicht nur um die Vereinbarung eines Friseurtermins oder eine Pizzabestellung geht, zeigt nicht zuletzt die Tatsache, dass sie Bestandteile wichtiger Songs sind.

Wir haben die zehn besten Telefonsongs zusammengestellt und nennen die jeweils schönste oder dramatischste Textzeile, um Lust aufs Reinhören, Mitsummen oder auch aufs Telefonieren zu machen:

  • Der Klassiker ist freilich der 80er-Jahre-Hit „I just called to say I love you“ von Stevie Wonder. Der Titel verrät bereits die Botschaft, doch es gibt im Refrain noch eine hübschere Zeile, nämlich: „I just called to say how much I care, I do“.

 

  • Adele ist mit „Hello“ ein Welthit gelungen: Darin versucht eine Frau, ihren Ex-Geliebten zu erreichen, um sich für ihr Verhalten vor vielen Jahren zu entschuldigen – er hebt jedoch nie ab. Die melancholischen Worte „At least I can say that I've tried/ To tell you I'm sorry for breaking your heart“ spiegeln die Stimmung anrührend wider.

 

  • Lady Gagas Song „Telephone“ ist nicht zuletzt dank ihrer Video-Performance mit Beyoncé ein Knaller, sondern auch ein Kracher für den Dancefloor: Sie will gar nicht erst mit dem Mann sprechen, der per Telefon mit ihr Schluss zu machen versucht – lieber hält sie sich ihren Kopf – zumindest in dieser wilden Clubnacht – frei: „Stop callin', stop callin',I don't wanna think anymore!“

 

  • Auch Soul-Legende Diana Ross hat das Thema aufgegriffen: In „Telephone“ besang sie 1984 eindrucksvoll, wie wichtig der Beistand am Telefon ist, wenn man sich einsam fühlt: „When you feel like you need someone there/ Feel like no one really cares/Call me on the telephone/ I'll be there“.

 

  • Wunderbar witzig ist das Lied „Kein Schwein ruft mich an“ von Max Raabe, das erstmals 1994 im Film „Der bewegte Mann“ zu hören war und seitdem Kultstatus besitzt: „Ich trau' mich kaum mehr aus der Tür, denn stets hab' ich vermutet, dass kaum, dass ich das Haus verlass, es klingelt oder tutet.“

 

Dürfen es noch mehr sein? Bitte schön: „Hanging on the telephone“ (Def Leppard); „Love on the telephone“ (Foreigner); „Telephone Line“ (Electric Light Orchestra); „When girls telephone Boys“ (Deftones); „Telephone again“ (Ric Ocasek); „Telephone Lines“ (Sheena Easton), „Call me“ (Blondie) und „New York Telephone Conversation“ (Lou Reed).

Sommer, Sonne, Traurigkeit? Wir hören Dir zu!

 

Die Sommerzeit ist die schönste Zeit im Jahr! Sonne, Urlaub, Schwimmbad, Eis: Endlich kann die Seele in Endlosschleife baumeln. Zumindest in der Theorie. Denn auch während der entspannten Sommermonate kommt es vor, dass sich plötzlich innere Unruhe und Trübsinn melden.  Da kann die Sonne noch so strahlen – die Laune ist im Keller. Bei einigen Menschen sogar so tief, dass es sich um eine waschechte Sommerdepression handeln könnte. Die Betroffenen haben oft das Gefühl, dass sich alle Welt im Sommer amüsiert, nur sie haben den Eindruck, nicht dazuzugehören: Weil ein Partner fehlt oder Freunde oder zumindest nette Kontakte, mit denen man ausgelassen die warme Jahreszeit genießen kann; weil gerade Vieles schief läuft im eigenen (Er-)Leben. Auf den Frust folgen häufig Schlafmangel und Appetitlosigkeit – da können noch so schöne Schoko-Eisbecher locken. In erster Linie sind Frauen von der Sommerdepression betroffen, bei ihnen kommt zudem oft noch der hohe Anspruch an das eigene Erscheinungsbild hinzu: Wenn es mit der ersehnten Bikinifigur nicht klappen will, quälen nicht selten nagende Selbstzweifel. Ungesunde Radikaldiäten und negative Gedanken tun der angeschlagenen Verfassung weiteren Abbruch. Aus dieser Spirale kommt man nicht immer von selbst wieder heraus: Deshalb sind wir von der Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden selbstverständlich auch in der Sommerzeit für Dich da und hören Dir zu – immer und zu jeder Zeit. Ruf‘ uns an! Übrigens: die Telefonseelsorge kann in der Regel aus dem EU-Ausland mit einer deutschen SIM-Karte kostenfrei und ohne Nachweis erreicht werden. Man muss die Internationale Vorwahl 0049 116 123 nehmen, nicht die 0800-Nummern.

 

  

 

  

Sommer, Sonne, Sonnenschein – und trotzdem allein?!? In der heutigen Zeit leiden Menschen aller Altersgruppen und aus den verschiedensten Lebensbereichen unter Einsamkeit. Nicht nur, wenn der Himmel grau ist.

Dann sind häufig unsere freiwillig Mitarbeitenden gefragt, am Telefon zuzuhören und in Kontakt zu kommen. Im besten Fall sind wir ein wichtiger Mosaikstein, um Einsamkeit zu überwinden und Beziehung zu erleben. Was sich hier so einfach anhört, müssen sich auch die Ehrenamtlichen immer wieder aufs Neue aneignen. So sind einige von uns aufgebrochen, im wunderschönen Udine am Kongress der Internationalen Vereinigung der Telefonnotdienste (IFOTES) teilzunehmen. Von dort haben sie wunderbare Eindrücke und viele neue, spannende Erkenntnisse mitgebracht, die sie nun in ihrer täglichen Arbeit einsetzen können.

Und zwischendurch war auch genügend Zeit, das Leben durch herrliche italienische Melodien zum Klingen zu bringen…..

„Mir wurde plötzlich einfach alles zu viel!“

Eine Mutter berichtet von ihrem Anruf bei der Telefonseelsorge

Eigentlich war es ein völlig gewöhnlicher Dienstagmorgen gewesen. Niemand hatte verschlafen, es gab keine Ärgernisse wie fehlende Milch fürs Frühstücksmüsli oder angetrockneter Käse für das Pausenbrot. Und trotzdem hatte Anke Malschmann (*Name geändert) plötzlich das Gefühl, so einfach nicht mehr weitermachen zu können. „Mein Sohn Konrad war gerade in die vierte Klasse gekommen. Er suchte an diesem Morgen sein Sachkundeheft und schimpfte, weil er es nicht finden konnte. So wie auch seinen Schlüssel nicht und ein paar Tage davor den neuen Füller “, berichtet sie heute, ein Jahr später von diesem Moment.  Erst am Tag zuvor hatte sie eine Mitteilung von der Klassenlehrerin erhalten, weil Konrad zum wiederholten Male die Hausaufgaben in Mathe vergessen hatte. Darauf angesprochen, hatte der Neunjährige nur die Achseln gezuckt. „Und jetzt war auch noch das Heft unauffindbar! Mir wurde auf einmal alles zu viel. Dieser düstere Gedanke in meinem Kopf hat mir richtig die Luft weggedrückt: Wie sollte das denn bitte erst in der weiterführenden Schule werden?“

Dieses Thema beschäftigte Anke Malschmann quasi seit der ersten Klasse, denn Konrad war zwar ein pfiffiges Kind,  aber extrem verspielt und zu jedem Unfug bereit, und sie hatte nicht den Eindruck, dass es mit der Zeit  besser wurde. Ihr Ex-Mann interessierte sich nicht für das Thema Schule und bei ihren Freundinnen wollte sie sich nicht aussprechen, um Konrad nicht bloß zu stellen. Vor allem aber fühlte sie sich als Versagerin: Als Mutter war es doch ihre Aufgabe, ihren Sohn gut durch die Schule zu bringen! Oder zumindest voller Zuversicht darauf zu vertrauen, dass sich doch noch alles fügte! Aber diese nagenden Zweifel, die sich immer öfter in ein Gefühl von Hilflosigkeit und Wut verwandelten, zerstörten jeglichen Optimismus in ihr.  

Als Konrad endlich auf dem Schulweg war, blieb ihr noch eine knappe Stunde, bis sie ins Büro musste.  Sie wollte nicht wieder einen ganzen Tag mit Bauchschmerzen und quälenden Gedanken verbringen und griff zum Smartphone: im Bus hatte sie Werbung für die TelefonSeelsorge gesehen und rief einem spontanen Impuls folgend dort an. „Ich wollte einfach mal dieses Problem in Worte fassen und mit jemanden ganz offen reden, der mich nicht kennt und deshalb auch nicht verurteilen kann“, erzählt die 39-Jährige. Eine ältere Frau nahm das Gespräch entgegen. „Es war zuerst schon ein komisches Gefühl, mit jemand Fremden etwas so Emotionales zu besprechen. Aber ihre Freundlichkeit hat mir Mut gemacht.“

Und so berichtetet Anke Malschmann von all den Bedenken und Ängsten, die sie in Hinblick auf Konrads schulische Zukunft quälten. Außerdem von ihren Unzulänglichkeitsgefühlen als alleinerziehende Mama und der Sorge, dass sie Konrad durch ihren Vollzeitjob vernachlässige. Von den ständigen Magenschmerzen und der inneren Unruhe, wenn sie den Ranzen ihres Sohnes nach einem neuen Elternbrief durchsuchte. „Es ist tatsächlich so: das alles einfach mal frei auszusprechen, half schon. Ich musste sogar lachen, als ich berichtete, dass ich mich einmal über eine Stunde nicht getraut hatte, einen Briefumschlag zu öffnen – und dann steckte darin eine Einladung zum Kindergeburtstag!“   Doch das offene Ohr half der Wiesbadenerin nicht nur, ihre Gedanken zu sortieren. Gemeinsam mit der Telefonseelsorgerin suchte sie nach Veränderungsmöglichkeiten. Angefangen mit einem festen Platz, an dem Konrad all den kleinteiligen Schulkram verstauen kann, den man schnell verlieren konnte, etwa einem Etui, das zusätzlich zum Mäppchen im Ranzen steckte. Und der Idee, dass Anke Malschmann vielleicht doch mal das Angebot einer lokalen Familienberatung in Anspruch nehmen solle, weil es nämlich keinen Grund gibt, sich dafür zu schämen – ganz im Gegenteil. Und dass sie als Mutter auch mal etwas für sich allein zum inneren Ausgleich tun darf, zum Beispiel eine neue Sportart entdecken oder vielleicht eine neue Fernsehserie, die sie aus dem Gedankenstrudel reißt? Und vor allem: dass sie mit Konrad doch ruhig mal offen über die Schulsituation sprechen und ihm ihre Sorgen schildern kann, ohne ihm schlechte Gefühle zu bereiten oder zu schimpfen.

Nach einer Dreiviertelstunde legte Anke Malschmann  auf. Es ging ihr deutlich besser, obwohl sie natürlich wusste, dass kein Wunder zu erwarten sei. Das war auch gar nicht nötig: Heute besucht Konrad die 5. Klasse einer Integrierten Gesamtschule. Obwohl das Schuljahr noch recht jung ist, hat er bereits zwei Freunde gefunden, mit denen er sich sogar mittags einmal eigenständig zum Mathe-Lernen verabredet hat. Und neulich kehrte er nach wenigen Minuten vom Schulweg zurück, weil er seinen Sportbeutel vergessen hatte - das war ihm von selbst aufgefallen und er schaffte es mit dem Beutel auch noch rechtzeitig zum Bus. „Ich bin stolz auf ihn!“, sagt seine Mutter. „Natürlich gibt es immer noch anstrengende Situationen und es läuft längst nicht alles perfekt. Aber das ist ja ganz normal.“ Sie ist froh, damals bei der Telefonseelsorge angerufen zu haben. „Es war eine positive Erfahrung und hat mir wichtige Denkanstöße vermittelt. Ich bin dankbar für diese Möglichkeit und überzeugt, dass viele Menschen nicht nur in schlimmen Krisensituationen, sondern einfach auch in schwierigen Momenten von dieser Unterstützung sehr profitieren.“

Die Mitarbeiter der TelefonSeelsorge Mainz-Wiesbaden sind täglich 24 Stunden lang anonym und kostenfrei über Festnetz und Mobilfunk unter 0800/1110111 oder 0800/1110222 erreichbar. Weitere Informationen gibt es unter www.telefonseelsorge-mz-wi.de.

 

 

 

Sponsoren und Partner

 

 

Unterstützt durch die
Deutsche Telekom AG

 

Vor-Ort-Beratung

 

Offen für ein Gespräch vor Ort

Sie können auch zu einem persönlichen Gespräch vorbeikommen. Die Beratung vor Ort geschieht

- anonym

- vertraulich

- kostenfrei

- kurzfristig

 

Mainz: Krisen und Lebensberatung

Schusterstraße 54

55116 Mainz 

Tel: 0 61 31 / 22 05 11

 

Wiesbaden: Krisen und Lebensberatung

Emser Str. 18

65195 Wiesbaden

Tel: 0611 / 598 715

 

Angebot

Krisen- und Lebensberatung für Einzelne und Paare

Sprechzeiten

Sie können Termine telefonisch vereinbaren. Gegebenenfalls hinterlassen Sie dazu bitte Ihre Telefonnummer auf dem Anrufbeantworter.

 

 

 

 

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